Tag 249 - 254
Von Santorini ging es dann aber schließlich wieder zurück nach Athen. Inselhopping Ist zwar ganz cool, aber auch ganz schön teuer. Da sind ja nicht nur die Fährengebühren, sondern die Inselpreise sind ja generell schon höher und sowieso ist Griechenland kein günstiges Land. Naja deswegen habe ich mich jedenfalls entschieden, zurück auf’s Festland zu reisen.
Die Fährenzeit es war wieder richtig doof. Um kurz vor 6 ist sie angekommen und für 8:00 hatte ich einen Werkstatttermin ausgemacht. Also bin ich nach Ankunft zum nächsten Strand gefahren und habe mich da noch eine Stunde hingehauen um zumindest etwas Schlaf zu bekommen, denn auf der Fähre war wieder nicht viel mit schlafen.
Den Termin bei der Werkstatt hatte ich vereinbart, weil der Ölwechsel nach der Motorüberholung anstand und eine der Ölleitungen etwas getropft hat. Das wollte ich eben schnell über die Bühne gebracht haben, damit ich mir unterwegs nicht in irgendeinem Dorf eine Werkstatt suchen muss, wenn ich dann wieder unterwegs bin. 😄

In Meteora hatte ich ein paar Kletterer getroffen, die hatten mir einige Orte und Straßen auf der südlichen Halbinsel empfohlen. Also bin ich erstmal in diese Richtung gefahren, habe mir einen Platz zum schlafen gesucht und bin früh schlafen gegangen, um den Schlaf nachzuholen. Am nächsten Tag habe ich frisch ausgeschlafen die Festung von Palamidi angesteuert. Die Festung habe ich mir dann noch fix von innen angesehen. Dabei habe ich ganz nette (tatsächlich) deutsche getroffen. Nein, es waren keine Touristen. Sie leben in Athen, ja gut, also im Prinzip waren es an dem Ort doch Touristen. 😄 Jedenfalls haben wir uns ganz nett unterhalten.
Groß hilft klein

Anschließend bin ich weiter Richtung Westen gefahren. Ich war auf dem Weg nach einem Strand um mich abzukühlen, denn es war plötzlich Sommer geworden. Innerhalb von einer Woche von unter 20 auf über 30 Grad. Auf dem Weg ist mir eine Schildkröte vor das Motorrad gelaufen. Frei lebende Landschildkröten bekommt man doch nicht oft vors Gesicht. Da sie sich ziemlich gefährlich bewegt habe, habe ich ihr noch eben fix geholfen unter dem Zaun durchzukommen.
Danach bin ich weiter Richtung Westen gefahren. Ich war auf dem Weg nach einem Strand um mich abzukühlen, denn es war plötzlich Sommer geworden. Innerhalb von einer Woche von unter 20 auf über 30 Grad. Auf dem Weg ist mir eine Schildkröte vor das Motorrad gelaufen. Frei lebende Landschildkröten bekommt man doch nicht oft vors Gesicht. Da sie sich ziemlich gefährlich bewegt habe, habe ich ihr noch eben fix geholfen unter dem Zaun durchzukommen.
Hunde ...

Nach der Erfrischung habe ich dann einen schönen Platz an einem See gefunden. Leider gab es keinen Einstieg ins Wasser, aber zumindest der Platz war schon. Ich glaube auch, dass es ein Stausee war, da daneben ein Wasserwerk o.ä. war.
Wegen der Hitze habe ich auch mal beschlossen (zum ersten Mal auf diesem Trip) ohne den Überwurf vom Zelt zu schlafen. Ich habe einfach darauf vertraut, dass es nicht regnen wird. 😄
Am nächsten Tag, früh morgens wurde ich von einem schnüffelnden Tier geweckt. Ich schreckte schnell hoch um zu sehen, was dort draußen vor sich ging. Was ich sah, war nur ein großer Hund der schnell weglief. Da es noch sehr früh war, machte ich nochmal die Augen zu und stand ein paar Stunden später erst auf. Als ich dann aus meinem Zelt stieg, fiel mir auf, dass mein Topf, den ich zum einweichen draußen stehen gelassen hatte, weg war. Oh neee, den hat sicher der Hund verschleppt. 🙄 Ich habe erstmal die Gegend etwas abgesucht, in der Hoffnung, dass er vielleicht dort noch irgendwo herumliegt. Leider war es nicht so. Hm...
Ich packte erst mal meinen ganzen Kram zusammen und packte mein Bike. Ich dachte irgendwo muss der Hund ja herkommen. Ich bin dann etwas am See langgefahren und habe tatsächlich ein Haus mit Hundehütte gesehen. Davor drei Schäferhund große Hunde, bellend und etwas aggressiv. Vor der Hundehütte, ihr könnt’s euch sicher denken, lag natürlich mein Topf.
Erstmal habe ich versucht den Besitzer ausfindig zu machen, aber am Haus war leider keiner. Dann habe ich, für den Fall der Fälle, das Pfefferspray in die Hand genommen und wollte mir den Topf zurückholen. Als ich mich genähert habe, kam schon einer der Hunde auf mich zu, beschnüffelte mich und sprang mich an. Anschließend bekam ich auch die Aufmerksamkeit der anderen beiden Hunde. Es war nur noch ein wildes gebälle. Schweren Herzens akzeptierte ich die Situation und ließ den Topf dort zurück. Das blöde war nur, dass die Griechen Ostern ja etwas später Ostern feiern, als wir in Deutschland und daher ausgerechnet jetzt alles geschlossen war. Supermärkte, Restaurants und sogar fast alle Tankstellen. Ich hatte keine Idee, was ich am Abend essen sollte. 😓
Auf nach Norden

Es ging von da aus dann weiter Richtung Norden. Gegen Frühen Abend habe ich die Brücke zum „richtigen“ Festland überquert. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich weder einen Supermarkt oder ein Restaurant gefunden. Direkt hinter der Brücke, an der Autobahn, hatte dann ein Rasthof auf. Zwei Baguettes für jeweils 3,80€, aua. Naja, Angebot und Nachfrage eben.
Nach dieser sündhaft teuren Mahlzeit habe ich mir dann auch gar nicht so viel Mühe gegeben und direkt einen Platz zum Campen in Nähe der Schnellstraße ausfindig gemacht.
Freilebende Schlangen

Ein portugiesischer Freund, den ich in Istanbul kennengelernt hatte, hatte verfolgt, dass ich nun in Griechenland bin und mir eine Webseite mit den schönsten Dörfern geschickt. Da hatte ich mir ein paar Dörfer herausgepickt. Zuerst gibt es zu „Fidakia“.
Auf dem Weg dorthin machte ich bereits eine große Entdeckung. Eine Schlange! Ich kann zwar nicht sagen ob sie noch lebendig war, aber noch nie zuvor habe ich eine freilebende Schlange gesehen. Ich war total überwältigt!

Das Dorf an sich ist sehr weit vom Schuss ab. Es sind gut 30km bis zur nächsten Schnellstraße und dazwischen ist gar nichts. Damit meine ich, dazwischen ist wirklich GAR NICHTS. Dennoch wollte ich dorthin, da die Gegend wahnsinnig schön ist. Zwischen den Bergen schlängelt sich ein See durch, der wirklich noch sehr unberührt ist. Dort ist überhaupt nichts herumgebaut. Einfach wilde Natur! Das Dorf befindet sich dabei recht hoch in den Bergen, sodass man einen tollen Blick auf die Landschaft hat.
Ein anderes kleines Highlight: Ostern war nun mehr oder weniger vorbei (Die Griechen feiern es teilweise eine ganze wiche lang) und die Restaurants durften ab diesem Tag wieder im Außenbereich öffnen UUUND in dem Dorf war tatsächlich ein offenes Restaurant!!
Also habe ich mich dort bei schönstem Wetter, mit schönster Aussicht hingesetzt und mich bekochen lassen.

Anschließend ging es erst mal wieder raus aus den Bergen um einen guten Platz zum Campen zu finden. Diesmal hatte ich wieder richtig Glück. Ich habe eine richtig grüne Wiese direkt neben einem Fluss gefunden. Jedoch habe ich nicht beachtet ob ich dort Netz habe. Normalerweise ist es auch nicht wichtig, aber am nächsten Morgen stand wieder Online-Gitarrenunterricht an. Naja deswegen bin ich schon sehr früh am nächsten Tag aufgebrochen um mir unterwegs einen Platz zu suchen, wo ich einen Stopp machen kann.
Schon nach einer halben Stunde Fahrt wurde ich schon wieder von der griechischen Natur überwältigt. Den See, den ich vom Restaurant gesehen hatte, habe ich nun an einer Stelle über eine Brücke überquert. So ein klares Wasser, was mit dem Lichteinfall und den Bergen rundherum einfach unglaublich aussah!
(Stellt es euch einfach noch schöner vor, als es auf dem Bild zu sehen ist)
Von Becken zu Becken

Nach meinem Gitarrenunterricht habe ich das nächste Dorf auf meiner Liste angesteuert. Papingo: Ich bin dort einfach hingefahren ohne überhaupt zu wissen, was mich dort erwartet. Ehrlich gesagt war dort an diesem Dorf auch wirklich nichts besonders. Hm... also habe ich nochmal auf die Karte geschaut. Da fiel mir dann ein markierte Sehenswürdigkeit auf. Okay, 2KM entfernt, Wander ich dort mal hin.
Dort erwartete mich dann eine Reihe von Flusswannen in Gestein. Das Wasser lief von einer zur nächsten. Ehrlich gesagt, gar nicht so leicht zu beschreiben. Checkt auf jeden Fall die Bilder mal aus. Dort bin ich ein wenig herumgeklettert und habe einfach den Anblick genossen. Auch in diesem Ort habe ich mir mal wieder ein Abendessen im Restaurant gegönnt. Ich hatte ja immer noch keinen Topf und die Supermärkte waren auch noch geschlossen. Da ich dann doch ziemlich noch dort gesessen habe, habe ich beschlossen direkt in den Bergen in der Nähe zum Dorf mein Camp aufzuschlagen. Kaum war das Zelt aufgebaut kamen auch schon wieder Hunde an. Ich war erst ein wenig skeptisch, da sie auch recht groß waren und man ja nie weiß, wie sie reagieren. Aber sie waren cool! Sie ließen sich streicheln und einer hat sogar versucht in meinem Zelt zu schlafen. 😂 Als ich ihn aber nicht reinlassen wollte, hat er es sich davor gemütlich gemacht und so hatte ich meinen eigenen Wachhund für die Nacht. 🙂
Kurz vor knapp ...
Am nächsten Morgen ging es dann erst mal ins Niemandsland. Warum Niemandsland? Die Straße, die mich die weiter nach Norden bringen sollte war komplett unbesiedelt. Sie führte durch die tiefsten Berge und selbst Tankstellen gab es kaum welche. Hier kam auch auch schon wieder in eine brenzlige Situation! Seit nun ca. 150km kam keine Tankstelle und ich hatte noch Sprit für ca. 20KM. Auch sind mir auf der ganzen Fahrt (ca. 2-3 Stunden) gerade mal 3-4 Autos entgegengekommen. Ich habe schon schwarz gesehen...
Glücklicherweise ging es fast nur noch bergab. Sprich: ich bin 15km am Stück nur im Leerlauf gerollt und habe den Motor nur kurz eingeschaltet, falls es mal kurz bergauf ging. Und so habe ich es doch tatsächlich geschafft mit meinen letzten Millilitern Sprit bei der nächsten Tankstelle anzukommen. 😄 An diesem Tag habe im Prinzip nichts anderes gemacht als zu fahren, aber das war ja auch schon Abenteuer genug.
Willkommen Zuhause

Da ich mich und meine Klamotten nun schon seit einigen Tagen wieder nicht waschen konnte, habe ich wieder Ausschau nach einem Plätzchen am See gehalten. Gefunden habe ich einen Riesen See, ca. so groß wie der Maschsee würde ich schon fast sagen, welcher aber noch recht wild war. Es gab also keine richtige Badestelle und fast rundum wuchsen auch Pflanzen im Wasser. Ich habe dann aber doch einen kleinen Einstieg mit Kiesboden gefunden und in der Nähe auch tatsächlich ein kleines Stück Wiese, perfekt! Also ab ins Wasser. Nachdem ich mich und die Klamotten gewaschen hatte habe ich direkt mein 20m Seil gespannt, damit die Klamotten zum nächsten Tag noch trocken werden. Beim aufhängen der Klamotten kam auf einmal ein Mann angefahren. Zunächst war ich erstmal verwundert, wie er es überhaupt geschafft hat diesen Weg mit einem Kleinwagen zu bewältigen. Anschließend ist mir dann recht schnell klar geworden, dass es der Bauer sein muss, dem das Stück Wiese gehört. Ich habe ihn also direkt auf englisch gefragt, ob es okay sei, wenn ich hier campe. Er erwiderte irgendetwas auf Griechisch, was ich natürlich nicht verstanden habe. Anschließen fegte er: „Sprichst du deutsch?“ Witzig. Was es für Zufälle gibt. Er war zwar kein deutscher, aber er meinte er hat vor 50 Jahren mal in Deutschland gearbeitet und kann immer noch deutsch sprechen, bemerkenswert! Er erklärte mir, dass er nur hier sei um seine Zementsäcke abzuholen, da es vielleicht regnen sollte. Ich half ihm die Säcke ins Auto zu laden und er kam mit zwei Bier vom Auto zurück. Was ein netter Kerl. Er hatte sich Bier eingepackt, weil er eigentlich bis späten Abend sein Feld beobachten wollte, ob Wildschweine vorbeikommen. Stattdessen aber, hat er mir seine kleine Hütte aufgeschlossen und mir angeboten darin zu schlafen, im Gegenzug sollte ich einfach nur die Wildschweine verscheuchen, falls ich welche höre.
Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, was das für ein Luxus für mich war wieder in einem Bett zu schlafen. Nach 4 Wochen Camping lag ich mal wieder in einem Bett. Und generell war es mal wieder ganz schön ein festes Dach über dem Kopf zu haben, ohne Wind zu kochen und Licht zu haben. Außerdem wäre es im Zelt auch echt spannend geworden. Zum einen mit den Wildschweinen, denn er meinte zeitweise waren es wohl um die 30 Stück. Wer weiß wie die reagieren, wenn sie Nahrung riechen. Zum anderen waren an dem See auch recht viele Frösche aktiv. Vielleicht habt ihr ja schon mal Frösche bei Nacht gehört, die machen auf jeden Fall richtig Alarm, dabei kann kein Mensch schlafen. In der Hütte habe ich die Nacht aber auf jeden Fall gut geschlafen! Am nächsten Tag habe ich meine Wäsche abgenommen und noch etwas Gitarre geübt. Da die Natur dort auch noch so unberührt ist habe ich’s auch oft im Gebüsch rascheln gehört. Einmal ist auch eine Schlange an mir vorbeigeschlängelt, da habe ich mich dann schon etwas erschrocken. Gegen späten Morgen bin ich dann aber schließlich aufgebrochen. Es stand wieder ein Fahrtag an, da ich die bulgarische Grenze noch am selben Tag erreichen wollte.
Die Bilder der Rundfahrt:
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