Tag 136 - 149
Von Antalya nach Göreme

Von Antalya bin ich dann mit Stefan gemeinsam aufgebrochen in Richtung Mersin. Wir wollten uns erst mal so lange wie möglich an der Küste halten, da es in den Bergen im Winter sehr kalt ist. Der erste Stopp war Alanya. Sehr weit sind wir also nicht gekommen. Es hatte die ganze Fahrt geregnet somit konnten wir bzw. ich nicht so lange fahren. :D Nach etwa 3-4 Stunden fahrt im Regen, war meine Kleidung komplett durchgeweicht. Alles war nass sogar meine Unterwäsche hat’s erreicht. Mit mäßiger Stimmung sind wir dann an einem Hotel angekommen. Ich hatte mich seit langem nicht mehr so sehr auf eine heiße dusche gefreut!
Im hoteleigenem Restaurant haben wir uns dann ein schönes Abendessen gegönnt. Klingt gar nicht so spektakulär, aber für uns war es wie ein Fest. Denn durch die Pandemie sind alle Restaurants geschlossen und es war bestimmt schon Wochen her, als wir das letzte mal in einem Restaurant sitzen und speisen durften.
Nach dem Essen haben wir noch einen Mega-Walk hingelegt. Über 10KM sind wir noch in der Nacht spazieren gewesen um zumindest noch etwas von Alanya mitkriegen zu können.
Am nächsten Tag ging’s dann schon richtig früh aus den Federn, denn das Tagesziel war Mersin. Da stand uns mal locker eine 300KM Fahrt bevor. In Mersin haben wir uns mal ein AirBNB gebucht.
12€/Nacht für 4 Personen, da kann man wohl nicht meckern. :D
Während Stefan am nächsten Tag die Gegend erkundete, habe ich mal wieder nach einer Werkstatt Ausschau gehalten. Denn der Motor lief immer noch nicht so richtig sahnig. Da habe ich Gottseidank eine richtig gute Honda-Werkstatt gefunden und am Nachmittag lief der Motor wieder rund!
Am Abend haben Stefan dann versucht mithilfe von Google-Übersetzer etwas auf türkisch zu bestellen. Wir haben einfach die Nachricht vorlesen lassen, dies hat aber überraschenderweise nicht geklappt. :D Wir haben dann eine App gefunden, mit der hat’s geklappt. Gegen späten Abend sind Moritz und Maria auch eingetroffen. Mit Moritz's Moped stimmte ebenfalls etwas nicht. Ich schickte ihn dann zur gleichen Werkstatt. Er ist am nächsten Tag früh aufgestanden und gegen Mittag haben wir uns alle dort getroffen um gemeinsam nach Kappadokien aufzubrechen.
Der Weg war auch wieder eine größere Etappe, die wir uns da vorgenommen hatten. Wir haben auch eigentlich nur einmal so richtig Rast gemacht. An einer Burg haben wir ein kleines Picknick veranstaltet und anschließend sind wir komplett bis Göreme durchgefahren.
Göreme ist eine Kleinstadt in Kappadokien. Ich würde sagen dies ist der zentrale Ort, von dort kann man diverse Sachen unternehmen.
Angekommen im Hostel wurden wir auch schon sehnsüchtig von unseren Freunden aus Antalya erwartet. Da es bereits Abend war, haben wir beschlossen alle gemeinsam etwas Essen zu gehen.
Endlich wieder Off-Road!!

Am nächsten Tag haben Stefan und ich unsere Motorräder KOMPLETT abgeladen. Also er hat alle seine Pack-Taschen abgenommen und ich habe meine Kisten demontiert. Wir wollten mit unseren Mopeds etwas Off-Road fahren und die Gegend erkunden. In Göreme werden diverse Touren mit Quad, Geländewagen und Pferden angeboten, da dachten wir uns, dass wir das doch mit unseren Mopeds genauso gut machen können.
Gesagt getan! Sind bei irgendwelchen Salz-Bergwerken vorbeigekommen und hatten eine Menge Spaß! Die Gegend dort ist wie ein Spielplatz für Biker. Berge überall, kurvige, gut ausgebaute Straßen und dazu jederzeit einen Wahnsinns Ausblick.
Diese Sandstein-Formationen sind einfach einzigartig. Ich habe sowas noch nie zuvor gesehen.
Nach einigen Stunden umherfahren sind wir dann bei der Ihlara Valley gelandet. Eine Art Canyon mit diversen Höhlen und einem Fluss in der Mitte, der ganz hindurch fließt.
Leider schließt die Ihlara Valley schon um 16:00 und wir waren um 16:15 da. Ärgerlich, aber zumindest konnten wir einen Blick von oben hineinwerfen.
Auf dem Rückweg sind wir noch an einem... ja wie soll ich es am besten beschreiben... Höhlendorf(?!) vorbeigekommen. :D Dort haben wir ganz spontan sogar noch eine Führung durch die Kirchen bekommen.
Wie viele von euch vielleicht wissen, ist Kappadokien ja unter anderem für die vielen Heißluftballons bekannt, die jeden Morgen fliegen. In der Hochsaison wohl um die 120 jeden Tag! Dies war auch für mich ein Grund um hierher zu kommen.
Aber leider ist es so, dass die Ballons nur bei bestimmten Wetterbedingungen fliegen können. Zum Beispiel darf die Windgeschwindigkeit nicht mehr als 10KM/h betragen. Leider wurde der Flug für den nächsten Tag bereits abgesagt. Also hieß es warten für die nächste Chance.

Stattdessen haben Stefan und ich am nächsten Tag nochmal eine Ausfahrt geplant. Diesmal sogar mit Begleitung. Hoda (aus Antalya, du erinnerst dich?) hat uns abwechselnd auf dem Sozius begleitet. Gemeinsam sind wir erst etwas herumgefahren bis wir dann schließlich wieder im Gelände gelandet sind. Manchmal findet man halt die schönen Orte, wenn man einfach mal nicht den Straßen folgt. :D
Gegen Abend wollten wir dann aber doch zurück auf die Straße um zum nächsten Dorf zu gelangen.
Wir hatten die folgenden zwei Optionen:
Entweder den ganzen Weg zurückfahren oder einfach versuchen auf die Hauptstraße zu kommen, die hier ganz in der Nähe ist.
Unsere Entscheidung könnt ihr euch sicher vorstellen.
Aber das war einfacher gesagt als getan, denn die Straße war auf erhöhtem Grund. Sprich: Wir mussten eine ziemlich scharfe Steigung herauffahren um auf die Straße zu gelangen.
Das hat so semi-gut funktioniert. Denn da, wo die Straße anfing, war eine Stufe, die ich leider nicht gepackt habe. Außerdem war der Untergrund aus bröckigen Steinen, sodass ich auch absolut keinen Grip hatte und mir der Boden unter dem Antriebsrad weggerissen ist.
Dann steht man da auf Schräge, kann nicht vorwärts und zurück ist auch keine Option, Upsi. :D
Aber mit Stefans Hilfe haben wir dann einfach des Heck um 90 Grad herumgehoben und so konnte ich dann aus dieser unglücklichen Lage entkommen.
Stefan hat sich dann nach einem einfacheren Weg umgeschaut, aber auch bei ihm musste ich mit anpacken. Der Weg war einfach zu steil, für unsere schweren Bikes.
Lion-Cat

Anschließend sind wir dann ab nach Avanos. Eine andere Kleinstadt ganz in der Nähe von Göreme. Dort haben wir uns etwas zu essen geholt und am den Fluss gesetzt. Nach kurzer Zeit leistete uns ein kleiner Löwe Gesellschaft.
War natürlich eine Katze..., aber mit einer Löwenmähne! :D Wenn man durch die Türkei reist, kann man echt lernen Katzen zu lieben.
Muskelkater statt Prellungen

Nach einem Chill-Day sind wir wir zusammen mit ein paar Leuten in ein Ski-Resort gefahren. Stefan (ein anderer Stefan :D) hatte uns gefragt ob wir interessiert an Wintersport wären. (Unser) Stefan hat sofort ja gesagt, da er wohl regelmäßig Ski fahren geht und sogar überlegt hatte in Österreich als Skilehrer zu arbeiten.
Ich bin nur einmal zuvor Snowboard fahren gewesen und auch da habe ich es mir mehr oder weniger selbst beigebracht. Aber ich dachte mir, warum nicht? Moritz war auch sofort am Start. Er hat während des Abiturs zwei Snowboard-Kurse mitgemacht und hatte somit eine Leidenschaft entwickelt. Uuuuund 15€ Leihgebühren + 10€ Liftgebühren, das kann man mal machen. :D
Auf der Piste bin ich dann tatsächlich gar nicht so oft gefallen, wie erwartet. Ich hab mich scheinbar nicht so schlecht geschlagen, wie beim letzten Mal. Außerdem war der Schmerz am nächsten Tag eher Muskelkater, statt blaue Flecken oder Prellungen. Also habe ich wohl alles richtig gemacht.
Die Mopedfahrt zurück war anfangs schweinekalt. Denn ich habe meine Motorradkleidung als Skikleidung verwendet und dementsprechend waren meine Handschuhe komplett durchgeweicht, das war echt frisch an den Fingern. :D
Aber als wir nach etwas Fahrt vom Berg runter waren, wurde es erstaunlich warm und meine Kleidung ist recht schnell getrocknet.
Der Rest der Fahrt hat wahnsinnig viel Spaß gemacht! Es wurde super kurvig und obwohl es nach einiger Zeit stockfinster war, haben wir die Fahrt wirklich genossen.
Unterirdisch unterwegs

Am nächsten Tag haben wir beschlossen mit der gesamten Hostelgruppe gemeinsam eine Untergrund Stadt zu besichtigen. Zu fünft auf drei Motorrädern und 4 sind mit dem Auto hinterher gekommen.
Dort haben wir uns dann durch die engen Gänge gezwängt und uns eine Menge Input von unserem Guide geben lassen. Es war dort unten tatsächlich ziemlich warm und stickig. Man musste echt auf seinen Kreislauf acht geben. Dementsprechend haben wir auch einige Pause dort unten gemacht. Es war aber super spannend zu sehen, wie dort gelebt wurde.
Anschließend haben wir doch gemeinsam etwas gegessen, bevor wir wieder in Richtung Hostel aufgebrochen sind.
Rutschige Angelegenheit

Am Abend zuvor sind ein paar neue Leute eingetroffen, sodass wir beschlossen hatten am nochmal etwas Wandern zu gehen.
Wir sind einmal quer durch die Berge und Sandstein-Formationen gewandert und haben dabei einige herausfordernde Wege genommen. Unser Freund MJ ist leider total ausgerutscht und mit seinem Allerwertesten in einer Matschkuhle gelandet. Seine Hose war danach eher Braun. :D Zufälligerweise ist von dem Sturz sogar ein Video entstanden. Aber um MJ hier nicht bloßzustellen, werde ich es mal nicht einblenden. Aber ich kann euch versichern, es ist eins der witzigsten Videos, die ich je geschaut habe!
Gegen frühen Abend sind wir in Avanos gelandet. Dort haben wir einen günstigen Alkohol-Shop gefunden (Alkohol wird hier nicht im Supermarkt verkauft). Da haben wir dann spontan einige Flaschen Wein für die nächsten Abende gekauft.
Off-Road, diesmal in "langweilig"

Am nächsten Tag haben ich noch gemeinsam eine Quad-Safari gemacht.
Da dies scheinbar die Hauptattraktion in Kappadokien ist, weil diese Quads einfach überall stehen, wollte ich dies einfach nochmal mitnehmen. Für 10€ kann man da wohl nicht viel falsch machen.
Leider wurde ich dennoch etwas enttäuscht. Wir durften nur sehr langsam fahren und dazu sind wir zufälligerweise auch noch zu ähnlichen Orten gefahren, die wir zuvor schon bewandert hatten. Den Sonnenuntergang konnten leider auch nicht sehen, da es bewölkt war und geregnet hat. Ärgerlich.
Aber dennoch hatten wir unseren Spaß. Wir haben eine Menge schöne Aussichten gehabt und haben tolle Fotos machen können.
Kings Cup

Am Abend wurde dann ordentlich gebechert, um es mal sachte auszudrücken.
Wir haben ein Trinkspiel gespielt, wo bei einer bestimmten Karte jeder einen Schluck seines Getränks in einen „Mittelpott“ (1L Bierglas) kippen muss und beim letzten König, der gezogen wird, muss derjenige diesen Pott exen. Als erster, war Ich der Glückliche. Mitten in der ersten Runde ist ein neuer Gast in Hostel eingetroffen (Ben aus den USA). Ben war sofort am Start und hat bei der zweiten Runde mitgespielt. Doch in der zweiten Runde wurden die Getränke etwas hochprozentiger. Er war auch direkt der Außerwählte für den letzten König und durfte den Pott, in dem sich mittlerweile auch Chilipulver und Erdnüsse befanden, trinken. Respekt an dich nochmal, an dieser Stelle. :D
Da wir, wie ihr euch sicher vorstellen könnt, etwas angetrunken waren, haben wir noch eine verrückte Entscheidung getroffen.
Jemand aus der Gruppe hat vorgeschlagen: „Hey! Lass uns doch nach Ägypten fliegen?!“
Warum zur Hölle denn Ägypten? :D
Na, weil dort zur Zeit alles geöffnet hat, so gut wie keine Beschränkungen bestehen und das Land einfach super interessant ist zu bereisen. Für mich war es immer ein Traum Ägypten zu bereisen, daher war ich sofort in Board. Außerdem sind die Flugpreise ein Scherz.
Aus dem Witz wurde dann aber ganz schnell (so etwas wie) Planung, als angefangen wurde wie wild Flüge zu reservieren.
Bleibt weiterhin gespannt, wie es weitergeht...
Hier sind die Bilder von Kappadokien:
Kommentar schreiben