Tag 115 - 136
Endlich daaa
Endlich angekommen in Antalya!
Hier hatte wir auch wieder einen längeren Aufenthalt geplant. Zum einen, weil Moritz eine Motorrevision vornehmen wollte und zum anderen, weil ich auf ein Paket mit Ersatzteilen wartete.
Zuerst sind wir also zu dem Hostel gefahren, dass wir uns herausgesucht hatten. „Funky Monkey‘s“ klang für uns erstmal ganz interessant. Außerdem sollte sich in dem Hostel eine eigene Bar befinden. Geil, hin da! Als wir vor dem Hostel standen, wurden wir leider etwas enttäuscht. Der Freiwilligenarbeiter hat uns direkt versucht uns zu viel Geld abzunehmen. Ein teurerer Preis, als auf ihrer Buchungswebseite? So ein Schwachsinn! Nach langem verhandeln haben wir dann ein „Spezial-Angebot“ bekommen, mit dem ursprünglichen Preis. Im Hostel wurden wir dann weiter enttäuscht. Die Bar war aufgrund der Pandemie geschlossen, das konnten wir ja noch verstehen, aber dass dann eine 8qm Küche als Gemeinschaftsraum für rund 20 Gäste zur Verfügung steht, dass ergab in unseren Augen keinen Sinn. Außerdem sollte man dort eine „Handtuchmiete“ von über einen Euro abdrücken. Naja genug schlechte Kritik jetzt.
NEUHIGKEITEN
Es gibt Neuigkeiten! Maria (Die Ukrainerin, ihr erinnert euch?) ist wieder da.
Da sie einen neuen Reisepass hat, konnte sie wieder in die Türkei einreisen (meinte sie zumindest :D). Am ersten Abend, nach Ankunft in Antalya, hat Moritz sie vom Flughafen abgeholt.
Wir waren jetzt also ein Vierer-Team!
Und um euch jetzt die komplette Spannung zu nehmen: Maria wird Moritz voraussichtlich bis zum Sommer auf seinem Motorrad begleiten! Tolle Entwicklungen, oder? :-)
Neues Hostel

Am nächsten Morgen sind Moritz und Maria dann schon zur Werkstatt gefahren. Stefan und ich haben einen Mega-Marsch von über 15km durch Antalya hingelegt um uns die Stadt etwas anzusehen. Außerdem haben wir uns schonmal nach Alternative Hostels umgesehen. Denn dort wollten wir sicher nicht bleiben. :D
Die folgenden Hostels haben wir dann gefunden:
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Beergarden-Hostel
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Vogue-Hostel
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Flaneur-Hostel
Man müsste ja eigentlich meinen, dass wir als deutsche sofort in Beergarden Hostel gehen würden. Denn die Idee des Hostels war tatsächlich ein Biergarten im Innenhof. Aber der Rest hat einfach überhaupt nicht gepasst. Das Vogue Hostel war ähnlich wie die Olympos-Gegend, im Hippiestyle. Hat uns grundsätzlich eigentlich super gut gefallen, war aber mit Abstand das teuerste, daher ist es für uns auch nicht in Frage gekommen. Das Flaneur-Hostel hingegen, ist super neu (hat vor gerade mal einigen Wochen eröffnet), gut ausgestattet und vor allem hat es einen recht großen Innenhof und sogar eine Dachterrasse. Gerade, wenn man einen längere Aufenthalt plant, sind Gemeinschaftsbereiche wichtig. Also haben wir uns für dieses Hostel entschieden und haben bereits nach der zweiten Nacht gewechselt.
Am Morgen nach der letzten Nacht im Funky Monkeys hörte ich *im Schlaf* eine bekannte Stimme. Ich wachte auf, schreckte hoch und sah mich um: „Coco? What the hell are you doing here?!“.
Coco ein Franzose, den wir im Hostel in Istanbul ungefähr 2 Monate zuvor kennengelernt hatten, stand auf einmal in unserem Dorm-Raum. Zufälle gibt‘s!
Coco konnten wir auch davon überzeugen das Hostel zu wechseln und er ist dann einen Tag später auch im Flaneur gelandet. :D
Mit dem Fahrrad durch die Geisterstadt

Vielleicht habe ich das schon mal erwähnt: Am Wochenende ist in der Türkei Lockdown. Das heißt man darf nur aus dem Haus gehen wenn man zum Supermarkt oder zur Arbeit muss. Diese Regel beschränkt sich aber nur auf türkische Staatsangehörige, das bedeutet wir (als Touristen) dürfen das Haus verlassen. Da ist uns eine super Idee gekommen.
Wir haben uns Fahrräder über das Wochenende gemietet und sind damit durch die leeren Straßen Antalya’s gefahren. Am Wochenende ist es nahezu eine Geisterstadt, also einfach perfekt zum Fahrradfahren.
Am Samstag haben wir uns den bekannten Wasserfall in der Stadt angesehen und am Sonntag sind wir dann mit den Fahrrädern zum Strand gefahren. 22 Grad und Sonnenschein Dezember, herrlich. :D
Einmal alles neu ...

Am Montag habe ich dann auch mein Moped zu der Werkstatt gebracht, wo Moritz hingefahren ist. Bei mir mussten die Ventile eingestellt werden, aber da eine Schraube ausgenudelt war konnte ich dies nicht selbst vornehmen. Dort angekommen, wurde direkt mein kompletter Motorausgebaut und zerlegt, um mir aufzuführen, dass eine Überholung notwendig ist. Das war eigentlich nicht der Plan, denn es ist etwas kostspielig, aber nach langem Überlegen musste ich zustimmen. Also einmal alles neu!
TOURI KRAAAM

Am nächsten Tag sind wir vier + Arom und Ali aus dem Hostel gemeinsam aufgebrochen um eine Fahrt mit dem Cable-Car zu unternehmen. Das Cable-Car ist eines der bekannten Touristen-Aktionen Antalyas. Ich würde es einfach wie einen geschlossener Skilift beschreiben, der zu einem Aussichtspunkt fährt, von wo man dann eine super Sicht über die Stadt hat.
Und die hatten wir! Vor Ort sind wir etwa eine Stunde geblieben. Ich habe mir zwei Magnums gegönnt und dann sind wir wieder heruntergefahren. Arom und Ali sind mit dem Bus zurück und wir vier sind den 8KM Rückweg zu Fuß angetreten um etwas von der Promenade zu sehen.
Willkommen zu Hause

Im Hostel wurden wir vom Hosteleigentümer super überrascht. Er hat extra für uns einen Weihnachtsbaum aufgestellt. Wahnsinn! Da fühlt man sich doch direkt heimisch.
Mittlerweile waren wir im Hostel (inklusive des Managers) auch schon zu einer Familie verschmolzen und haben beschlossen ein schönes Weihnachtsfest gemeinsam zu feiern.
Das „Feiern“ bestand dann größtenteils aus Essen und Trinken.
Tatsächlich ist das mit dem Essen etwas außer Kontrolle geraten. Fast jeder hat eine Menge Essen von Restaurants mitgebracht und parallel haben Moritz und Maria für 10 Leute gekocht. Also hätten wir locker noch 10 weitere Personen versorgen können. Nach dem Essen hat sich die Meute dann nach draußen bewegt. Es wurde ganz traditionell, wie man es halt so an dem Heiligen Abend macht, Beer Pong gespielt. :D
Einige der Gruppe kannten das Spiel tatsächlich noch gar nicht, daher hat es sich geradezu angeboten.
Wir hatten also trotz der Umstände ein wunderbares Weihnachtsfest.
Wandern

Am ersten Weihnachtsfeiertag haben wir uns entschieden einen Teil des lykischen Wegs zu bewandern. Dazu sind wir mit Bus und Bahn etwas aus Antalya herausgefahren und beim einem Park gelandet. Dort haben wir uns auf den Weg gemacht um uns den Göynük Canyon anzuschauen. Wunderschöne Wandergegend mit ein paar kleinen Kletterpassagen. Am Canyon angekommen, mussten wir auch schon fast wieder umkehren, da wir wieder viel zu spät losgekommen waren, begann bereits die Abenddämmerung. Also schnell zurück. Als wir an der Bushaltestelle angekommen waren, war es bereits stockfinster und wir hatten keinen Plan wann bzw. ob ein Bus kommt.
Nach 20min warten kam aber einer, also Glück gehabt. :D
An den nächsten Tagen habe ich meine Augen mal checken lassen. Da ich den Verdacht hatte, dass die Sehkraft superschlecht ist und ich mich bisher geweigert habe eine Brille zu tragen, habe ich mir gedacht, warum nicht Lasern lassen? Tatsächlich ist die Türkei auch für Schönheitskorrekturen und medizinische Eingriffe bekannt, die bspw. in Deutschland nicht von der Krankenkasse übernommen werden. Zum einen ist es hier wesentlich günstiger als in Europa und zum anderen sind die Ärzte hier Top ausgebildet und Sprechen teilweise sogar deutsch.
Bei meinem Check ist allerdings so ein geringe Sehschwäche herausgekommen, dass es sich für mich dann doch nicht gelohnt hätte. Also beschloss ich kurzerhand mir doch eine Brille zuzulegen, jetzt wo ich schon die Testergebnisse in der Hand halte. :D
Ein anderer Park

Am vorletzten Tag des Jahres sind wir noch einmal gemeinsam mit der Hostelgruppe wandern gegangen. Diesmal in den Kurşunlu-Nationalpark.
Dieser ist vor allem dafür bekannt, dass er ein wunderschönen Wasserfall hat. Auch dort mussten wir erst mit Bus und Bahn hinfinden. Dort angekommen sind wir natürlich erst mal alle zum Wasserfall gestürmt. :D Dort haben wir gemeinsam eine Menge Bilder gemacht. Anschließend haben wir uns aus irgendeinem Grund in drei Gruppen aufgeteilt. Keine Ahnung wie es dazu gekommen ist.
Ich war also ab sofort mit Hoda und Arom unterwegs. Gemeinsam sind wir ganz tief in den Park rein. Die Wanderwege bzw. Pfade wurden immer aufregender und anspruchsvoller. Außerdem gab es auf dem Weg weitere Wasserfälle zu besichtigen. An einem Punkt war einfach nur ein Baumstamm über einen Bach gelegt. ICH LIEBE DIESE ART VON HERAUSFORDERUNGEN!
Um ehrlich zu sein, ich hatte mich schon darauf eingestellt reinzufallen, daher hatte ich meine Hose hochgekrempelt.
Aaaaber ich habe es gaschafft ohne reinzufallen. Es hat zwar etwas gedauert, aber ich hab’s geschafft! :D
Danach konnte ich Hoda auch dazu animieren es zu probieren und sie hat es ebenso gemeistert.
Etwa eine Stunde später haben wir uns doch dann tatsächlich alle im Park Restaurant wiedergefunden.

Nach Speis und Trank haben wir uns dann auf den Rückweg gemacht. Da der nächste Bus in 45min kommen sollte, haben wir uns alle, bis auf Ali, dafür entschieden die 6km zum Bahnhof zurückzuwandern. Auf halben Weg haben wir dann aber auf Hodas Vorschlag versucht zu trampen. Und tatsächlich wurden wir dann von einem Pickup auf der Ladefläche mitgenommen. Damit alle auf dem Foto sind, dass wir auf dem Pickup gemacht haben, hat Stefan seine Photoshop-Skills unter Beweis gestellt und Ali höchstprofessionell ins Foto reingeschnitten. :D
Happy New Year! :-)

Am Sylvester-Tag bin ich mit Ali und zum Hafen gegangen um uns den letzten Sonnenuntergang des Jahres anzusehen. Eine der größten Enttäuschung seit langem, aber was möchte man bei dem Jahr auch groß erwarten? :D
Zurück im Hostel wartete der Manager auch schon mit einer Feuerschale auf uns. Außerdem waren einige neue Gäste angereist. Gemeinsam wurde dann der Silvesterabend am Feuer zelebriert. Außerdem wurden ein paar Songs gespielt und gemeinsam gesungen. Lagerfeuerstimmung pur! Dass wir trotz der Umstände eine so schöne Feier haben können, hätte ich im Leben nicht erwartet.
Nur tolle Menschen, super Location und verdammt, sogar ein Lagerfeuer! :-)
Auf wiedersehen Antalya
Die nächsten Tage haben wir dann unsere Reise etwas weitergeplant. Wir mussten leider einsehen, dass wenn wir weiter nach Osten reisen möchten (Iran, Pakistan, Indien etc.), dass wir dann zwingend das „Carnet de Passage“ benötigen. Das Carnet ist sowas, wie ein Reisepass für dein Fahrzeug. Wenn du eine Grenze mit einem Fahrzeug übertrittst, wird von den Zollbeamten angenommen, dass du dieses Fahrzeug importieren möchtest. Was bedeutet, dass du auch Zoll-Gebühren zahlen müsstest. Mit dem Carnet geht das ganz unkompliziert, du must es einfach nur am der Grenze vorzeitigen und bekommst ein Einreisestempel rein. Denn du hinterlegst eine Kaution beim Automobilclub, die du erst zurückbekommst, wenn du das Fahrzeug erneut in Deutschland vorführst. Daher haben die Zollbeamten die Sicherheit, dass du das Fahrzeug auf jeden Fall wieder aus dem Land herausbringen wirst.
Wir hatten uns davor lange Zeit gesträubt, da die Gebühren und die Kaution ein ganz schon großes Loch in unsere Reisekasse fressen, aber nun gut.
Außerdem war mein Motorrad endlich fertig!! Ich hab’s mit komplett überholten und sagar lackiertem Motor zurückbekommen. Jedoch musste ich am nächsten Tag noch einmal zur Werkstatt, da mir ein paar Fehler aufgefallen sind, die die Mechaniker gemacht haben. Das sollten übrigens auch noch nicht die letzten Fehler gewesen sein.
Wir hatten uns übrigens mit der gesamten „Hostelfamilie“ auf ein gemeinsamen Wiedersehen in Kappadokien verabredet.
Von der Werkstatt bin ich dann schon mal gemeinsam mit Stefan aufgebrochen. Moritz und Maria brauchten noch einen Tag länger in Antalya, da Moritz sich noch was mit seinem Motorrad bei der Werkstatt klären musste. :D
Hier sind die Bilder aus Antalya:
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Arom (Dienstag, 16 Februar 2021 06:32)
Amazing!!! I smiled and laughed while I was reading this (in Korean)!!! Haha You look good in crazy jacket!!!
Niklas (Dienstag, 16 Februar 2021 13:26)
I’m happy to hear that you enjoyed the Post. :-)
EVERYONE look good in this crazy jacket!!! :D