Tag 108 - 115
Super hungrig

Unser nächstes Ziel war Fethiye. Da wir von geraden Schnellstraßen gelangweilt waren, haben wir beschlossen etwas von der Route anzukommen und mehr durch die Berge zu fahren. Zuerst ging es mit kleinen Straßen los, die selbst für eine Spur etwas zu schmal waren, über kleine Dörfer und Siedlungen. Landleben pur. Auf dem weiteren Weg ging es dann tief in die Berge.
Auf einmal hörte die Straße auf. Ich dachte schon wir müssen umdrehen. Da wo die Straße sein sollte war nun etwas Geröll und der Boden war eben gemacht, sodass man zumindest sehen konnte, wo die Straße einmal gebaut werden soll. Wir dachten uns, fahren wir einfach erstmal weiter, wir kommen schon irgendwo raus. Nach ca. 1-2h sind wir dann tatsächlich wieder auf einer Straße gelandet. Zeit für eine Pause! :D Wir haben an einer Art Bushaltestelle angehalten und uns erstmal ein paar Brote geschmiert. Eine Katze und ein Hund haben das wohl auch mitbekommen und ein bisschen gebettelt. Die meiden waren aber so lieb und zutraulich, da haben sie auch was bekommen. :-)
Deutsche trifft man überall
Nach 1-2h weiteren Stunden Fahrt sind wir in Fethiye angekommen. Wieder komplett unvorbereitet (ohne Unterkunft) sind wir dort eingetroffen. Wir dachten uns, erstmal zum Strand!
Es hat keine 5 Minuten gedauert, da war Moritz schon mit einem Deutsch-Türken im Gespräch. Kerim war zu Besuch bei seinem Freund Ahmet. Nachdem wir sie gefragt haben, ob sie eine günstige Unterkunft in der Nähe kennen wurden wir prompt zur Übernachtung in Ahmets Haus eingeladen. Zu freundlich! Wir hatten wirklich Glück, denn die beiden kannten die Umgebung wirklich gut und konnten uns eine Menge Tipps geben, was wir besichtigen sollten. Außerdem haben wir am Abend gemeinsam gespeist, wie die Könige und selbstgebrannten Raki getrunken. Ahmet hat außerdem einen Obstgarten mit eigenen Orangen und Mandarinen, damit haben wir es uns auch gut gehen lassen.
Am nächsten Morgen mussten wir schon um 7 raus, da Kerim einen Termin hatte. Ich glaube so früh sind wir noch nie aufgebrochen. Hatte aber auch echt Vorteile. Wir haben wahnsinnig viel geschafft und sind weit gekommen. Der Nachteil, wir waren hundemüde. :D
Der schönste Strand der Türkei

Zum Frühstück haben wir den ersten Tipp abgehakt. Unser Frühstück gab‘s bei der blauen Lagune *Der schönste Strand der Türkei* . Nachdem ich den Strand gesehen hatte, konnte ich dies eindeutig bestätigen. Absolut klares Wasser, super Feier Sand und bei sonnigem Wetter ist das Wasser Turquoise-Blau. Wahnsinnig schön. Außerdem kann man dort Paragliding machen. Ich hab’s leider verpasst, da ich dachte die zuständigen Büros haben wegen Corona geschlossen (aber wir waren einfach nur zu früh).
Harter Weg

Anschließend sind wir der Küstenstraße weiter gefolgt bis wir bei der Schmetterlingsbucht gelandet sind. Wir haben also unsere Motorräder in der Nähe angestellt und nach dem Weg gefragt. Uns wurde gesagt, die Bucht ist nur zu Fuß und nicht mit dem Motorrad erreichbar. Okay, etwas wandern, warum nicht? Wir sind also dem Weg der uns vorgeschlagen wurde gefolgt. Zuerst war es ein ganz normaler Wanderweg, doch dann wurde es immer uneindeutiger wo der Pfad weitergeht. Alle 50m war mal ein Pfeil zu finden. Doch nach geraumer Zeit wurde es zu einem Kletterpfad. Darauf waren wir gewiss nicht vorbereitet. :D Ich war unterwegs mit meinen Motorradstiefeln und tatsächlich hatten Moritz und ich nichts weiter dabei als Badehose, Handtuch und Wasserflasche. Denn eigentlich wollten wir auf ein Bad und ein Nickerchen runter zum Strand.
Naja... nach einer weiteren viertel Stunde Standen wir dann vor einer Steilwand wo bloß ein Seil befestigt war. Das war der Moment, wo wir unsere Wasserflaschen zurücklassen mussten um uns sicher abseilen zu können. :D

Gesagt, getan. Ab da wurde der Weg dann immer anspruchsvoller. Weitere Abseiletappen und später fing es auch noch an zu regnen. Nach ca. einer Stunde sind wir dann unten angekommen und sind auf ein Art Hippie-Dorf gestoßen. Zu unserem Glück fanden wir dort Leute und konnten uns ein Bungalow nehmen. Denn an einen Rückweg über die glitschigen Steine und Felsen war mit dem Regen nicht mehr zu denken. Wir wurden super aufgenommen, haben Essen bekommen und haben tatsächlich auch noch unser Bad genommen. Das Wasser war erstaunlich warm.
Auch die Schmetterlingsbucht ist ein absolutes Paradies. Ein Must-See für jeden, der sich Inder Türkei an der Südküste aufhält.
Am nächsten Tag beim Frühstück haben wir erfahren, dass der Kletterpfad eigentlich streng verboten ist, da er viel zu gefährlich ist und, dass Gäste normalerweise mit dem Bot anreisen, Upsi. :D
Da es noch immer nach Regen aussah, haben wir uns dann schließlich auch für das Bot für den Rückweg entschieden. Das Bot hat uns aber zurück zur blauen Lagune gebracht. Also mussten wir von da zu unseren Motorrädern trampen. :D Außerdem mussten wir den halben Weg wieder herunterklettern und unsere Wasserflaschen wieder einzusammeln. Was ein Abenteuer!
Willkommen in der Sahara

Da unsere Motorradkleidung unbedeckt einfach auf den Mopeds lag, war diese Klitschnass. Das ist definitiv kein schönes Gefühl um die Fahrt zu starten. :D
Naja, aber wir sind ja auch nicht aus Zucker.
Nächster Stopp war „Pataras Sanddünen“.
Mit 18KM der längste Sandstrand der Türkei. Außerdem ist er super breit, was aus dem Sand riesige Sanddünen formen lassen hat. An manchen Stellen könnte man meinen, man ist in der Sahara.
Wie gigantisch der Anblick eigentlich ist, konnte ich kaum mit meiner Kamera einfangen (Auch aufgrund des schlechten Wetters). Aber da ich euch trotzdem zeigen möchte wie schön es dort ist, habe ich hier ein Bild aus dem Internet angehängt. Meine eigenen Aufnahmen findet ihr dann unten in der Bildergalerie.
Auf jeden Fall konnten wir auch dort wieder mit unseren Motorrädern herumfahren, allerdings war es dort um einiges schwieriger als in Dänemark. Der Sand ist sehr fein und unsere Mopeds eindeutig zu schwer. Erst hat alles super geklappt. Bis zum Strand hat es sogar richtig Spaß gemacht, aber auf dem Weg zurück ging es ein kleines bisschen bergauf und das war schon unmachbar mit meinem Bike! Moritz und Ich haben uns ständig festgefahren und wir mussten uns gegenseitig heraushelfen. Der Rückweg zur Straße hat also locker mehr als eine Stunde gedauert. :D
Nachdem wir die Mopeds wieder sicher abgestellt hatten, haben wir ein paar nette Franzosen getroffen. Wir haben uns gemeinsam noch den Sonnenuntergang angeschaut und dann sind wir aufgebrochen um eine Unterkunft zu finden.

Die ersten beiden, die wir gefunden haben waren komplett verschlossen. Da waren wir schon etwas genervt, da wir auf keinen Fall in einem teuren Hotel unterkommen wollten. Nach einer halben Stunde weiteren Suchen haben wir dann tatsächlich, kurz vor Ortsausgang, eine gemütliche Unterkunft gefunden. Wir dachten uns, wir schlafen da einfach nur eine Nacht und fahren dann weiter nach Kaş, jedoch war es das ganze Wochenende nur am regnen, sodass wir dort doch 3 Nächte blieben. Aber wir haben dort eine Türkin und einen Franzosen kennengelernt. Die beiden waren super cool. Die beiden haben uns witzige Kartenspiele gezeigt und tatsächlich auch für uns gekocht. Außerdem haben wir uns die Ruinen von Patara angeschaut. Dort war natürlich auch wieder ein Theater vorzufinden. :D
Zu dritt!

An dem Montag gegen Vormittag sind wir dann wieder aufgebrochen. Kaş war das nächste Ziel. Dort wollten wir uns mit Stefan wieder treffen. Stefan hatten wir das letzte mal in Istanbul gesehen, aber wir sind in Kontakt geblieben und haben mitbekommen, dass er eine ähnliche Route, wie wir, gefahren ist. Außerdem meinte er, dass er ein komplettes Apartment (mit 5 Schlafplätzen!) zu einem Spottpreis bekommen hat. Er bot uns an, dort kostenlos zu übernachten, wenn wir uns um Essen und Bier kümmern. Problem yok! (=kein Problem)
Nach dem Kochen wurde sich beim Essen erstmal ordentlich ausgetauscht. Wir mussten uns erstmal erzählen, was bei uns so in den vergangen Wochen vorgefallen war. Und am Ende wurde natürlich Bier getrunken und auch Karten gespielt. Wir konnten direkt das Kartenspiel weitergeben, dass wir von dem Franzosen gelernt hatten. Wir hatten jedenfalls unseren Spaß.
Ab dem nächsten Tag sind wir dann zusammen weitergefahren, wir waren jetzt also ein 3er Team. Unser nächster Stopp war Olympos. So wird ein Ort an der Südküste der Türkei nahe Antalya genannt. Den Namen hat der Ort von der antiken Stadt Olympus Lykiens. Heute würde ich die Gegend eher als Hippie-Ort bezeichnen. :D Dort ist alles sehr gemütlich ausgebaut. Man kann dort in Baumhäusern schlafen und Abends sitzen alle zusammen am Lagerfeuer und singen Lieder. Schaut euch den kleinen Video-Clip an um euch einen Eindruck zu verschaffen:

Zur zeit ist dort leider nicht so viel los. Die meisten Unterkünfte dort sind auch geschlossen. Aber dennoch sind wir dorthingefahren und haben uns eine Hütte genommen. Wir sind zwar nur eine Nacht geblieben, haben uns aber am nächsten Tag vor der Abfahrt noch gemeinsam die antike Stadt Olympos angesehen. Dort sind wir etwas auf den Ruinen herumgeklettert. Nach einer Stunde Rast am Strand dort sind wir wieder aufgebrochen zu unseren bereits fertiggepackten Motorrädern. Nächster Stopp: Antalya
Hier sind die Bilder von der ganzen Tour:
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