Tag 105 - 108
Schwimmen statt fahren

Unser erster Zwischenstopp sollte eigentlich der „Dilek Yarımadası Büyük Menderes“-National-Park sein. Wir hatten uns die Landzunge vorher auf der Karte ausgeguckt. Eine kurvige Straße entlang der Küste, im Inland nur Wald. Müsste eine wunderschöne Naturoase sein, dachten wir uns. Als wir nach einigen Stunden Fahrt dort ankamen, standen wir vor einem geschlossenen Tor. Super. Ich bin dann etwas reingegangen um jemanden im dortigen Büro zu fragen. Dort wurde mir erzählt, dass die Straße Corona-bedingt geschlossen sei. Habe ich jetzt nicht so ganz verstanden, passt nicht wirklich zu den türkischen Corona-Regeln, aber naja, können es ja nicht ändern.

Um das beste aus der Situation zu machen, haben wir uns an Ort und Stelle von unserer Motorradkleidung befreit und sind direkt ins Meer gesprungen. :D
Ca. 17 Grad hatten wir, aber das Wasser war super angenehm warm. :-)
Angehalten durch die Polizei

Um nicht immer an der Küstenstraße zu kleben, haben wir den Rest des Weges zu unserem Tagesziel durch das Inland genommen. Anfangs hatten wir tatsächlich kleine Schwierigkeiten. Wir wurde von der Polizei angehalten. Sie wollten uns nicht weiterfahren lassen. Sie meinten, dass es kein guter Ort zum Campen ist. Campen war gar nicht unser Plan, also war das ganze etwas unnötig. :D Sie haben uns dann ca. 30 min warten lassen um irgendetwas zu checken (nicht mal unsere Papiere), dann sind sie wiedergekommen und waren Feuer und Flamme um ein Selfie mit uns zu machen. :D Dann konnten wir ihnen trotz unseres knappen Zeitplans nicht mehr böse sein, sie waren einfach nur interessiert. :-)
Willkommen in Afrika?

Die nächste Fahretappe, die uns nun erwartete ist landschaftlich einer der schönsten, die ich je gefahren bin. Zuerst ging es eine ganze Weile bergauf und es war nicht so viel zu sehen, aber auf dem Kamm war die Landschaft mit Orten in Afrika zu vergleichen. Wunderschön! Oranger Lehmboden, diese Bäume und dazu ein Sonnenuntergang, kann man leider gar nicht so schön mit Fotos auffangen, wie es eigentlich ist.
Akyaka

Gegen Abend sind wir dann schließlich in Akyaka eingetroffen. Dort wartete eine Ferienwohnung für 7€ pro Macht auf uns, kann man mal machen. :D Akyaka würde ich als Wander- und Klettergegend ein kategorisieren. Die Stadt befindet sich in einem Tal und ist umgeben von steilen Bergen.
Viel zu tun gab es für uns dort eigentlich nicht. Ich musste etwas schweißen lassen und Moritz war in der Zeit ein bisschen mit seinem Moped Off-Road auf Lehmböden unterwegs. Da es geregnet hat war dies wohl besonders spaßig. Ich war zwar nicht dabei, aber er hat mir erzählt, dass der Lehm quasi überall kleben bleibt und aushärtet. Ende der Geschichte: Sein Vorderrad hat nach geraumer Zeit komplett blockiert und er musste das Schutzblech abmontieren um den Dreck zu entfernen. :D
Eine andere Landzunge

Am nächsten Tag haben wir von Akyaka einen Tagesausflug zur antiken Hafenstadt Knidos unternommen. Knidos befindet sich auch auf einer Landzunge, was wirklich Spaß macht zu befahren. An machen stellen ist es so schmal, dass man auf beiden Seiten die Küste sehen kann.
Leider begann unsere Fahrt mit 2h Regen am Stück und die Straße war rutschig wie Sau. Aber dann hörte es auf und wurde erstaunlich schnell warm, sodass unsere Kleidung wieder trocknen konnte.
Die Straßenführung wurde zum Ende hin immer interessanter. Schmale Straßen gebaut auf der Steilküste ohne irgendeine Begrenzungsbarriere, dort musste man echt besonders vorsichtig fahren, aber war dennoch Spaß für uns. :-)
Am nächsten Morgen, vor dem aufbrechen , wollte ich mich mal wieder etwas sportlich betätigen. Das letzte mal war ich laufen in Bukarest, das war schon über einen Monat her. Wie das halt so ist, wenn man die Umgebung nicht kennt, man nimmt einfach immer einen zufälligen Weg and schaut wo man herauskommt (zumindest ich mache das so :D). Ich bin dann von der Straße in einen kleinen Wald abgebogen und bin dort weitergelaufen. Links von mir habe ich ein paar Bienenkörbe wahrgenommen, habe mir nichts dabei gedacht, ich vermutete, dass nicht Saison ist, die Bienen Winterschlaf machen oder was immer. Und da ich auch keinen Bienen begegnet bin, war alles top.
Etwas später bin ich wieder an ein paar Körben vorbeigekommen, diesmal saßen ein paar Leute davor, vermutlich Imker?!
Ca. 50m später hörte ich ein summen in meinen Haaren, komplett panisch nahm ich meine Kopfhörer ab und bemerkte wie mich ein ganzer Schwarm Bienen verfolgt!!
Ich glaube ich habe in meinem Leben noch nie so panisch reagiert. Mit fuchtelnden Armen bin ich „um mein Leben“ gerannt.
Wohlgemerkt waren dies schon mein 7er KM also war ich dementsprechend super ausgelaugt, mach der Sprinteinheit.
Glücklicherweise bin ich tatsächlich mit gerade mal 2 Stichen davon gekommen. Gott sei Dank!
Nach dem Schock brauchte ich erst mal einen Tee und eine heiße Dusche. :D
Anschließend sind wir aufgebrochen nach Fethyie ...
Die Bilder aus Akyaka:
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