Tag 24 -
30
Wo man durch muss, muss man durch...
(Das Feld war übrigens mitten im Wald, total verlassen und nicht mehr mit dem Traktor zu erreichen, also keine Sorge, da fühlt sich niemand auf den Schlips getreten :D)

Die Slowakei haben wir in 2 Tagen durchfahren, weil wir am Freitag in Wien sein wollten. Dort haben wir uns mit einem Freund verabredet, der in der Nähe arbeitet.
Nachdem wir den furchtbaren Verkehr in Wien bewältigt hatten und endlich im Hostel angekommen sind, sind wir auch direkt wieder los um uns die Stadt etwas zu Fuß anzuschauen.
Man kann Abends super am Donaukanal langgehen. Das scheint ein Treffpunkt vieler Wiener zu sein, da ist immer viel los und man trifft interessante Menschen. Außerdem kann man dort einige Resultate von Kunstprojekten bewundern.
Etwas Kultur in Wien

Der nächste Tag wurde dann richtig kulturreich.
Zunächst ging in ein Foltermuseum. Dort wurde über die komplette Geschichte der Folterung seit dem Mittelalter berichtet und ausgestellt. Oft denkt man bei Folter nur an die Methoden aus dem Mittelalter, hier wurde einem aber auch näher gebracht, welche Praktiken tatsächlich heute auch noch im Einsatz sind. Sehr informativ und absolut empfehlenswert aber selbstverständlich auch für alle, die sich für Hexenverfolgung und derartige Bräuche interessieren.
Nach einem kleinen Rundgang durch die Stadt haben wir dann das Museum der Illusionen besucht. Hier gab es ordentlich Knobel-Aufgaben zu lösen, genau das richtige für mich! :D
Leider waren wir erst 1-2h vor der Schließung dort, sodass ich nicht mehr alles mitnehmen konnte.
Das nächste mal sind wir vielleicht etwas früher dran...
Nach einer Kleinigkeit zu essen ging es dann ins Theater, genauer gesagt: ins Burgtheater.
Da haben wir natürlich mit unseren Jeans-Hosen und Sweatshirts suuuuper reingepasst. Weit und breit nur gut gekleidete Menschen, die teilweise mit ihren eigenen Chauffeurs oder sogar Stretch-Limousinen vorgefahren sind.
Egal! Das Stück soll ja im Mittelpunkt stehen und nicht das ganze Drumherum.
Und das war Spitze. Ich bin sicher kein Experte auf diesem Gebiet und war auch schon länger nicht mehr im Theater, aber ich wurde 2h gut unterhalten und mein Blick auf die Bühne gefesselt.
Ich habe jetzt auf jeden Fall Lust auf mehr.
Tequila ist nicht gleich Tequila!
Nach dem Stück haben wir uns einen Absacker in einem Pub in der Nähe genehmigt. Nach kurzer Zeit hat der Pub aber leider geschlossen und auf dem nach Hause Weg ist es dann eskaliert, als wir auf eine mexikanische Bar gestoßen sind.
Eigentlich war für den Abend ja kein Besäufnis geplant, aber der Barkeeper war so locker drauf, dass er uns im 20min Takt eine Runde ausgegeben hat (er hat auch jedes Mal selbst mitgetrunken :D).
Wir wissen jetzt auf jeden Fall: Tequila ist nicht gleich Tequila!
Nachdem wir etwas zerknittert aufgewacht sind mussten wir auch schon das Zimmer räumen - auschecken bis 12:00. Scheinbar war das Auschecken nicht nur aufs Zimmer bezogen, sondern aufs Verlassen des Hostels. Wir wurden bevor wir ordentlich frühstücken konnten ganz herausgeschmissen. Blöd gelaufen. Naja, dann halt Frühstück auf der Straße.
Das war’s dann leider auch schon mit Wien (wobei unseren Geldbeutel hat’s gefreut).
Planänderung...
Für den gleichen Tag hatten wir uns vorgenommen noch über die slowenische Grenze zu gelangen. Jedoch brauchten wir hinter der ungarischen Grenze erst mal eine Mittagspause. Weil wir beide von der Nacht zuvor noch etwas kaputt waren ist aus der Mittagspause ein Mittagsschlaf im Freien geworden. Wie ihr euch sicher vorstellen könnt, ging danach gar nichts mehr! :D Wir beschlossen dann auch an Ort und Stelle unser Camp aufzuschlagen. Na toll, nur 70KM weiter gekommen, aber was soll’s, uns Jagd ja keiner.
Ursprünglicher Plan war es, von Slowenien - Kroatien - Bosnien nach Serbien einzureisen. Da aber Bosnien von Einreisenden aus Kroatien einen Corona-Test (auf eigene Kosten) fordert, stellte sich diese Route für uns als Sackgasse heraus - also direkt nach Serbien. Jedoch muss man dafür ganz Ungarn durchqueren.

Eigentlich waren wir uns beide einig, dass wir Ungarn so schnell wie möglich durchfahren möchte , weil uns das Land nicht wirklich spektakulär vorkam. Dennoch haben wir beim Balaton - größter See Ungarns - einen Badestopp eingelegt und haben uns die Gegend dort etwas angesehen. Unterm Strich sind wir schließlich doch zwei Nächte in Ungarn geblieben.
Bei der Suche nach einen Platz zum Zelten sind wir, als wir in einem Wohngebiet umhergeirrt sind, jemanden aufgefallen. Ein Mann verfolgte uns, wild hupend, mit seinem Auto. Ich dachte schon „Oh, jetzt gibts Ärger...“. Aber ganz im Gegenteil. Der Mann hatte erkannt wonach wir suchen, da er selbst schon mal trampend unterwegs war und dabei ebenfalls wildgecampt hat. Der Platz, den er uns empfohlen hatte war auf jeden Fall unbezahlbar und der Tipp kam auch gerade gelegen, da es schon dunkel wurde.
PS: Ab sofort sind übrigens alle Bilder auch unter Fotos, sortiert nach Ländern, zu finden.
Hier die Bilder aus den drei Ländern:
Kommentar schreiben